Mein langer Weg nach Zürich!

Meine Schwester und ihre beiden Töchter sind Schweizer. Ihr Interesse für meinen Sport war immer groß, mir mal bei einem Marathon zu zusehen aber unheimlich schwer. Also habe ich mich entschlossen, meinen Frühjahrsmarathon 2006 in Zürich zu laufen. Ein Marathon ist keine Sache von unter 4 Stunden, sondern von mehreren Monaten. Damit mich die drei Schweizerinnen auf meinem Weg nach Zürich begleiten können, wollte ich Ihnen so eine Art Tagebuch schreiben, in dem steht wie es mir geht, was ich so tue und warum ich es tue. Meine Lauffreunde von den Spargel-Sprintern finden die Idee gut, und würden auch auf diese Weise gerne bei mir sein. Also nutze ich meien Webspace, und lasse die ganze Welt daran teilhaben. Also wer mit mir (oder vielleicht extra nicht) sein will, kann mir seine Gedanken unter bernis_laufbuch@web.de mailen.

Am Layout werde ich nicht basteln, nur ab und an ein Bild.

Also viel Spaß beim lesen wünscht Euch

RS200Berni


                                                                                                                                                                                                                                                                                      

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04.04.2006 06.04.2006


Spargelsprinterzur Homepage der Burgdorfer Spargel-Sprinter


17.01.2006


Ich bin schon seit einigen Wochen im Marathonfieber, habe mich mit Trainingsplänen beschäftigt, weil ich für meinen „alten“ zu schnell geworden bin ;-).

Ausserdem habe ich seit Mitte Dezember einen Polar RS 200, und seit Anfang des Jahres den S1 dazu, d.h. Alles unter Kontrolle: Puls, Kalorienverbrauch(wie mich das weiter bringt?), Streckenlänge, Momentangeschwindigkeit ...und er zeigt mir an, wieviele Tage ich noch habe (s.o.). Ja, ohne ging es auch, aber so hat man eine bessere Kontrolle über seinen Trainingsfortschritt, und dadurch steigert man die Motivation. OK, Spaß macht es auch! Seit Dezember habe ich, mit zwei Ausnahmen, nur langsame Läufe gemacht, insgesamt über 250km. Gestern hat die 12wochenfrist angefangen, seit dem bin ich (und meine Mitbewohnerinnen) Gefangene meines Trainingsplans. 5 Einheiten pro Woche vom kurzen Tempolauf über Intervalltraining bis zum lalala – langsamer langer Lauf. Jetzt bin ich schon richtig heiß auf den Marathon, und hoffe, dass ich morgen meinen Urlaubsschein genemigt bekomme, damit ich mich endlich bei der Rennleitung anmelden kann!



18.01.2006


Mein Urlaub ist durch, und ich habe mich gleich angemeldet. Irgendwie geht das nur online incl. bezahlen. Wenn ich datasport glauben darf, ist meine Startgebühr am 19.01 um 00:45:11Uhr abgebucht worden. Jetzt bin ich mal gespannt, wann ich in der Starterliste stehe. Beim Training habe ich etwas getrödelt, aber im dunkeln über Feldwege laufen ist trotz Stirnlampe (Foto folgt) mit Vorsicht zu geniessen. Immerhin 16km in 85min. mit einem 151 Puls- es ist ja die erste Woche.



20.01.2006


Am 19.01 habe ich mal in die Starterliste geschaut, und siehe da, ich stehe schon drin. Was mit meiner Kreditkartennr. im Internet passiert weiss ich nicht, aber wenn man so einfach und schnell bezahlen kann, ist man doch positiv überrascht. So ermutigt habe ich dann gleich heute Abend Zimmer in Zürich gebucht. Auf meiner Reservierungsbestätigung steht, dass man mir einen erfolgreichen und schnellen Marathonlauf wünscht. Ist doch nett! Um das Thema Geldausgaben zu vervollständigen: Ich war heute bei Det (Det's Laufshop) Schuheund habe mir „den“ Marathonschuh gekauft. Fast hätte ich einen knallroten Schuh genommen, aber dann bin ich nicht auf Aussehen, sondern auf Sicherheit gegangen. Das Modell meiner Wahl hat mich bei allen Marathons gesund ins Ziel gebracht. Das Training läuft ganz normal. Gestern habe ich mich von meiner Pulsuhr durchs Intervalltraining führen lassen. Einlaufen piep Sprint piep Puls normalisieren piep Sprint usw.. Wie konnte ich nur jahrelang ohne diesen Luxus laufen ;-).



22.01.2006

Erste Woche vorbei, über 70km, alles im grünen Bereich. Gestern bin ich mit Burkhard meinen lalala gelaufen. Wir haben einen ähnliches Tempo und gleiche Schrittlänge, das macht den Lauf entspannter. Und die Unterhaltung macht es kurzweiliger. Gestern waren +6°C, heute morgen beim Lauftreff -6°C> verückt, oder?

26.01.2006

Diese Woche mußte ich wegen meines Dienstplans etwas umstellen. Der kurze Tempolauf, der Montags an der Reihe ist, erscheint mir nicht so wichtig. Also habe ich am Montag einen Ruhetag gemacht, und dann den langen Tempolauf am Dienstag. Mittwoch habe ich mein Intervalltraining bei schönstem Schnee im Ahltener Holz absolviert. Da habe ich einen schönen Wald, und ein paar Meter höhenunterschied. Wieder erwarten konnte ich heute doch "auf die Piste", und habe den kurzen Tempolauf nachgeholt. Die Bodenverhältnisse waren schlechter (Schnee & Glätte), trotzdem war ich bei drei Herz weniger auf der Pulsuhr 2,5min. schneller. Ist das schon ein Trainingseffekt?

29.01.2006

Gestern haben meine neuen Laufschuhe gezeigt, dass sie für mehr als einen Halbmarathon brauchbar sind. Den 2-Stundenlauf habe ich wieder mit Burkhard gemacht. Gleiche Strecke wie letzte Woche (ca.24km) aber etwas schneller. Meinen Puls konnte ich leider nicht kontrollieren, weil mein Pulsmesser abgestürzt ist. Das ist ja auch nur ein normaler Computer, die sarkastische Frage, ob er denn auch einen BLUE SCREEN hat, muß ich allerdings verneinen. 2.Woche vorbei, ca.70 km, alles wird gut!

01.02.2006

WinterlaufMarathontraining im Winter ist aus mehreren Gründen nicht so schön. Letzte Woche konnte ich einige Läufe bei Tageslicht machen, und in verschneiter Landschaft ist das durchaus reizvoll, aber im dunkeln über Feldwege und schlechten Asphalt braucht man schon Licht vor den Füßen. Für Radfahrer und Hundehalter sollte man auch rechtzeitig erkennbar sein. Also rotes Licht zur "Früherkennung" und Stirnlampe für den Weg. Außerdem kann ich diese Einpackerei nicht leiden! Unterhemd, Laufshirt mit langen Armen, Windstopperjacke, Wintertight Handschuhe, Mütze und bei schnelleren Einheiten Atemschutz. Das nervt! Seit ich lange Strecken laufe bin ich keine Frostbeule mehr, aber bei Temperaturen unter -10°C mußte ich mich dann doch an Handschuhe gewöhnen, einmal hatte ich sogar kalte Füße:-(. Mit den Trainingsergebnissen bin ich aber sehr zufrieden. Insbesondere deswegen, weil mein Körper den härteren Trainingsplan den ich diesesmal habe ohne Zwicken und Zwacken mitmacht. Petra bereitet sich auch schon vor, und schaut nach wo wir wohnen werden, und wann und wo sie mich anfeuern kann. Apro Popo Vorbereitung, mein Vorbereitungswettkampf wird diesesmal etwas besonderes: Am 12.März werden Ralf, Burkhard und ich auf der 20km-Strecke beim Celler Wasa-Lauf versuchen, in der Teamwertung M40 (das ist die Altersklasse) aufs Treppchen zu kommen. Morgen geht die Anmeldung raus. Ich werde zwar die "rote Laterne" unseres Teams tragen, aber ich bin schon letztes Jahr gut mit der Strecke zurecht gekommen, und da hätten wir den dritten Platz belegt, wenn wir uns als Team gemeldet hätten. Für Zürichkenner: Das Marathonteam Helmdorf wird im Hotel Stoller nah dem Albisriederplatz residieren.

Fotograf

03.02.2006

Gestern war ein Intervalltraining angesagt. Ich fand es wiedermal tierisch (schweine-)kalt. Um mich nicht zu verletzen habe ich beschlossen, die Sprints nicht zu hart an zu gehen. Trotzdem war ich wieder etwas schneller als beim letzten mal. In den Spitzen war ich schneller als 18km/h. Ca. 35sec. kann ich dieses Tempo problemlos halten. Super, denn wenn ich es schaffe, dieses Tempo über den Marathon zu halten, hätte ich eine Zeit um 2:20h. Huch... Sauerstoffmangel! Ich bin froh, wenn ich in Zürich unter 3:40h bleibe. Bis jetzt werde ich für meinen Einsatz beim Training belohnt. Welchen Einsatz ich für diese Seite bringe, könnt ihr rechts sehen. Was ihr aber nicht sehen könnt, ist der Einsatz den Petra bringt. Mal abgesehen, dass sie fast alle Bilder für meine Berichte macht, sind da noch ein paar Sachen mehr. Ein Tagesablauf in meiner Ehe: Petra steht morgens auf und macht Frühstück, ich schlafe noch. Cheyenne geht zur Schule, Petra zum Sport, ich sch.... Petra kommt vom Sport, ich wache auf, mache mir ein Müsli, einen Espresso und bereite meine Trinkflasche vor. Petra macht Hausarbeiten (Waschen, Saugen etc.). Ich fahre in den Wald zum Intervalltraining. Ich komme zurück, Petra holt Cheyenne von der Bushaltestelle ab. Wir essen. Petra fährt Cheyenne nach Lehrte, geht Einkaufen und bringt Cheyenne zurück nach Ilten. In dieser Zeit dusche ich. Wir besprechen etwas versicherungstechnisches, Petra bereitet das Abenessen vor. Nach dem Abendessen sieht Petra fern, Ich schreibe eine kurzen Mail an unsere Versicherung, überweise die Startgebühr des Spargelsprinterteams, und mache die Meldung zum Celler Wasa-Lauf fertig für den Versand. Habe ich erwähnt, dass wir beide einen dienstfreien Tag haben? Auch wenn so ein Marathon ein Egotrip ist bleibe ich dabei: Laufen ist ein Manschaftssport!

06.02.2006

Das Wochenende war heftig! Samstag um 10 Uhr ging es bei Straßenglätte und Niederschlag auf die lange Strecke. Eigentlich wollte ich Burkhard die schöne Strecke über Höver und Mittellandkanal zeigen, da war aber der Nebel dagegen. Wieder daheim, essen und duschen, dann ging die Fahrt nach Norden zu meinem Schwager und seiner Familie. Dort gab es ein sehr sportlerfreundliches Abendessen: Raclette! Nach einiger Zeit kamen dann noch Freunde der Familie, das Bier ging zur Neige, und die Zigaretten auch. Dafür gab es dann zu später.. zu früher Stunde noch einige Colakorn-Getränke. Der sonntägliche Lauf kostete Überwindung, ich nutzte die Kilometerangaben am Straßenrand um endlich meinen Bewegungssensor zu kalibrieren. So hatte er doch noch einen Sinn. Den Alkohol habe ich nicht so stark gespürt, aber das Extremrauching führte zu Halsschmerzen, und beeinträchtigte auch meinen heutigen Tempolauf. Sonscheiß! Ich glaube, ich habe eine leichte Erkältung, die ich morgen auskurieren muß.

11.02.2006

Von wegen leicht, die Erkältung hat mich für drei Tage aus den (Lauf-)Socken gehauen. Gestern hatte ich nach der langen Bettruhe noch Probleme mit dem Kreislauf, aber heute habe ich es mal mit "Technical Running" probiert. Einen Tempolauf o.ä. habe ich mir nicht zugetraut, also Pulsuhr um den Arm, Brustgurt und Bewegungssensor angebracht, MP3-Player mit Eurythmics geladen und mein Handy (pfui) eingepackt. In meiner Verfassung wollte ich mit niemanden laufen, und dann ist Musik am Ohr schon in Ordnung, und das Handy habe ich für den Fall mitgenommen, daß ich meine Gesundheit überschätze, und Petra mir mal wieder helfen muß. Ich möchte nicht wissen, wieviel Strom ich heute verbraucht habe, auf jeden Fall war nach 19km mein S1 (der Bewegungssensor) völlig alle. Ich schätze, 25km in 2:20h habe ich ganz locker geschafft. Wenigstens etwas! Leider liegt an meiner (Mittelland-) Kanalstrecke kein Schnee mehr, aber der Kanal besteht noch überwiegend aus Eisschollen. Morgen kann ich nicht laufen (ganztägig Kinderfest in der Oper... ist ganz lustig), aber vielleicht kann ich am Montag schon eine vernünftige Tempoeinheit auf den Teer legen.

WM-Cap

13.02.2006

So langsam läuft es wieder! Nach 15,5km mit einem Puls um 150Hz ging ganz gut, obwohl ich doch etwas länger brauche, um mich nach dem Lauf zu erholen. Ich bin zwar in der Dunkelheit gelaufen, aber der tiefstehende Vollmond hat meine Stimmung sehr positiv beeinflusst, und mir den Weg "erleuchtet". Wenn ich mich morgen früh gut fühle werde ich meinen Wochenplan umbauen, und ein Intervalltraining machen. Den Tempolauf am Mittwoch lasse ich dann ausfallen, und ab dem Intervalllauf am Donnerstag folge ich dann wieder dem Plan. So nach & nach zeige ich hier auch mal meine Ausrüstung. Diesmal ist die Kappe dran, die ich nach der Zielankunft zum ausschwitzen tragen werde. Ein bisschen Reklame für die Fussball-WM kann nicht schaden, aber nötig ist die diesmal wohl nicht  ;-) .

15.02.2006

JapanölMittwoch abend, es hat aufgehört zu regnen, die Dämmerung lullt die Laufstrecke und meine Gedanken ein, aus der Stille höre ich von weitem ein leises Geräusch. Zuerst sehe ich nur Schatten, dann erkenne ich sie ganz deutlich: die Marina, die Petra, die Gabriele und die PM 5139. Die ersten Schiffe quälen sich langsam durch das angetaute Eis. Ich quäle mich auch. Der Husten will mich nicht verlassen. Das Bild zeigt mich nicht bei Triathlonübungen, sonder zeigt den "Genuss" Japanischen Heilöls. Solange ich nicht zu schnell laufe, kann ich normal atmen, und muß nicht husten. Morgen werde ich mich zum Intervalltraining zwingen! Wenn es dann nicht geht, werde ich km sammeln, mir fehlen ca.25km in schnellerem Tempo. MS! (Hat nichts mit den Schiffen zu tun, sondern bedeutet "mal sehen")

22.02.2006

Eine Woche keinen Eintrag, obwohl es einiges zu schreiben gibt. Ich weiß aber nur von drei regelmäßigen Lesern, für die ich schreibe. Also mein Husten behindert mich nicht mehr beim laufen. Dafür habe ich mir nach meinem LALALA einen dicken Fuß eingefangen. Beim Lauftreff am Sonntag habe ich mich zwar über das komische Gefühl gewundert, aber so nach und nach wurde es sichtbar, was mir beim gehen Schmerzen bereitet. Dabei war der Sonntagslauf sehr schön! Es waren reichlich Spargelsprinter da, und das gemühtliche Tempo, das Rainer und ich vorgegeben haben, wurde von allen geduldig ertragen. Ich darf Sonntags nicht so schnell, und nicht so weit laufen, deshalb hat der Rest noch einen Nachschlag genommen. Ich bin mir sicher, die Runde war schneller! Am Montag habe ich meinen Fuß gekühlt und hoch gelegt. Wieder fehlen mir 15km Tempolauf. Schei.... ! Heute habe ich dann wieder mit dem Training weiter gemacht. Ich habe nichts verloren, "nur" Zeit, und die ist wertvoll und begrenzt. Heute Abend tut mir der Fuß wieder etwas weh, trotzdem werde ich mich morgen ans Intervalltraining wagen.

27.02.2006

Ich war ganz schön schreibfaul. Einer der Gründe ist die Olympiade gewesen. Bei Harry und Waldi mußte ich einfach zuschauen, und eins der wichtigsten Fachworte, die Harry gelernt hat, ist "Laktati". Immer diese Verniedlichungen: Harry würde einen Marthoni wie Berni Laktati nennen! Obwohl ich mittlerweile weiß, wie es ist, wenn man ins Ziel kommt, keine Luft mehr bekommt und die Muskeln hart wie Stein sind und brennen, ich bewundere diese Athleten. Besonders die BiathletenInnen! Einige Wettkämpfe habe ich mir Nachts ansehen müssen, weil ich auch noch was sportliches vor mir habe, und diese Woche auch wieder im Plan trainieren konnte. Mein Fuß macht immer noch "Aua", aber ich kann damit laufen. Tendenziell habe ich eine ähnliche Fitness wie vor Frankfurt. So gesehen hat mein neuer Trainingsplan nichts gebracht, aber ich habe noch 41 Tage, und hoffe, das mein Tempotraining mir doch eine Zeit unter 3:40h bringt. In fast zwei Wochen werde ich das beim Wasa-Lauf in Celle testen können. Heute hatte ich als Gegner ein Schiff, das mich nicht überholen konnte. Wie schnell das Schiff war kann ich leider nicht sagen, weil mein Polar keine Knoten anzeigt ;-).

02.03.2006

Gestern habe ich einen schönen Tempolauf gehabt. Es fing an zu schneien, und der Wind war teilweise sehr stark. Ich habe schon angedeutet, daß ich lieber mit weniger Wäsche laufen würde, aber gestern war das Wetter zu ertragen. Heute war ich richtig angeätzt! Die Fahrtenspiele machen sowieso keinen Spaß, aber Sprints mit "kalten Beinen" sind ein großer Mist. Hinzu kommt die Schneedecke. Die Strecke im Wald kenne ich so gut, daß ich weiß, wo die Schlaglöcher sind, aber während eines Sprints alle möglichen Beläge zu haben- fester Schnee, vereister Schnee, tiefer Matsch etc.- ist richtig anstrengend und gefährlich. Fast hätte ich mich hingelegt. Meine Gesundheit ist auch nicht so berauschend, denn ich habe immer noch Probleme beim atmen. Bei den Sprints habe ich auch da Grenzen gesetzt bekommen. Ich habe dann die Einheit entnervt abgekürzt. Wann wird es endlich wärmer?!

Gebraucht

05.03.2006

Gestern und heute habe ich rund 40km geschrubbt. Morgen kommen 16-17km dazu. Die werden aber schneller. Die Spannung bei den Spargelsprintern steigt: Am Sonntag wird das erste Mal ein Spargelsprinter-Team bei einem Wettkampf teilnehmen, und wie gesagt, einen Podestplatz anstreben. Ich mache bis dahin noch drei Tempo- bzw. Intervall-Einheiten. Das Bild zur linken zeigt einen Ausschnitt meines "Laufschuh-Altars". Man sieht deutlich den Waldboden an den Schuhen, der so nur im Gebiet Burgdorf-Sehnde-Lehrte vorkommt. Ich bin so zu sagen ein Sammler dieser Erde, und habe dank der Witterungsverhältnisse auch Bodenproben an den Laufsocken und Laufhosen. Ich hätte bestimmt keinen Spaß mehr am Laufen, wenn es trocken, und etwas wärmer wäre :-( . Seit 16.01 war ich 474km unterwegs in "meinem Laufrevier".

11.03.2006

Also das Wetter macht auf Ignorant! So nach und nach lassen die Schmerzen im Fuß nach, und die Bronchien sind nicht mehr so trocken. Die Tempoeinheiten funktionieren etwas besser. Mal sehen, ob morgen, bei meinem Testwettkampf die Resultate auch stimmen. Daumen drücken!!

Celle

13.03.2006

Der Wasa-Lauf in Celle war ein voller Erfolg. Für mich ein tolles Ergebnis unter 1:30h, und für die erste Spargelsprintermanschaft ein dritter Platz über 20km in der Laufklasse M40! Ganz besonders wichtig für mich: Die Bedingungen waren nicht optimal (Kälte, Kopfsteinpflaster etc.), trotzdem musste ich nicht an meine Grenzen gehen. Heute wollte ich zwar 10km im Marathontempo laufen, aber die Beine wollten etwas Ruhe, so habe ich die Distanz halbiert. Na und? Meine Beine haben sich die Entlastung verdient! Juhu, mein erster Podestplatz! O.K. Ralf und Burkhard waren schneller, aber ich war dabei, und habe meine Zeit vom letzten Jahr um 5min.(!) verbessert. Ich mag das Wort nicht, aber STOLZ bin ich schon.

16.03.2006

Nach dem aufregenden und motivierenden Wochenende hat der Trainingsalltag wieder die Oberhand. Das heutige Fahrtenspiel hat mich richtig fertig gemacht. Irgendwie habe ich bei jeder Marathonvorbereitung ein spezielles Problem (außer der letzten für Frankfurt). Diesmal sind die Füße dran. Mal ist es der Linke, mal ist es der Rechte und heute sind es beide. Ich hoffe nur, daß ich mein Laufprogramm für dieses Frühjahr durchziehen kann. Für den nächsten muß ich schon langsam die Anmeldung fertig machen: Halbmarathon in Hannover, ein Monat nach dem Zürich-Marathon. In Zürich habe ich übrigens die Startnummer 4919.

19.03.2006

Hauptthema beim Lauftreff war natürlich unser erfolgreiches Auftreten beim Wasa-Lauf. Rainer läuft fast immer von Hänigsen zum LT. Diesmal haben das auch Oliver und Matthias gemacht. Matthias wird doch nicht heimlich einen Halbmarathon vorbereiten? Ich habe gestern einen schönen 3Std.-Lauf gemacht. Burkhard hat mich begleitet. Wiedermal hatten wir etwas Pech mit dem Nebel. Aber im wesentlichen konnte er die Schönheit der Strecke am Kanal sehen. Auch seine Vorliebe für Windkraft war eingeplant, doch mit der Drehung hat es nicht geklappt, denn es war absolute Windstille. Nach etwa 2:50h gab es dann den Beweis, daß das Laufen ähnlich wie Alkohol, Gras o.ä. wirkt. Diese Form der Bewußtseinserweiterung hängt sicher mit der Sauerstoff-Überversorgung zusammen. So Erkenntnisse wie: "Tempolaufen macht nicht Burkhard sondern Spurtstark" oder "Bergläufe machen nicht Bernhard sondern Beinhart" werden sicherlich bald in der internationalen Laufszene einzug halten. Da muß erst mal einer drauf kommen!;-)   Der Wetterbericht kündigt an, daß das Lauftraining bald wieder Spaß machen soll. Ich will endlich kurze Hosen beim laufen tragen!!!  Mein Diensplan wechselt ständig, und ich habe echte Probleme, meinen Trainingsplan durchzuziehen, aber Celle und der LaLaLa am Samstag haben mir gezeigt, daß ich schon eine ordentliche Fitness habe.


22.03.2006

Habe ich letzten Sonntag erwähnt, daß ich Probleme mit meinem Dienstplan habe? Jetzt ist es passiert! Donnerstag bis Samstag Zwangspause! sonscheiss! Ich kann nur hoffen, daß mir die Regeneration gut tut. Heute habe ich jedenfalls den 15km-Tempolauf ausfallen lassen, und dafür das Intervalltraining vorgezogen. Fast 20km mit elf 1,5 bis 2 Minuten Sprints bis knapp über die anaerobe Zone. Ging Ganz Gut. Am Montag habe ich einen taktischen Lauf gemacht. Was ist das? Na ja, sonst laufe ich in einem bestimmten Pulsbereich. Damit kann man gezielt Ausdauer, Grundschnelligkeit oder Tempohärte trainieren. Am Montag habe ich einen kleinen Marathon simuliert, also mit niedrigen Puls anfangen, und bei Kilometer X den Puls um soundsoviel Hertz steigern. Das macht allerdings nur Sinn, wenn man dann auch sein Tempo im jeweiligen Bereich kennt. Mit meinem neuen Pulsometer kann ich das. Die Werte waren etwas besser als erwartet. Die Technik weiß aber nicht, wie schwer oder wie leicht die Bedingungen sind. Und die waren schlecht. Mit mittleren Gegenwind rechne ich auch in Zürich. Ich bin mir aber sicher, daß es dort keinen, vom Tauwasser, aufgeweichten Boden gibt, der zum einen ein flüssiges Laufen unmöglich macht, zum anderen für richtig schwere Lehmklumpen an den Schuhen sorgt. Daß ich in Zürich mit besseren Temperaturen rechne, und weniger an haben werde, muß ich nicht erwähnen. Oder wißt ihr nicht, daß das Lauftraining bei Temperaturen um den Gefrierpunkt unheimlich nerven kann?


24.03.2006

Geht doch! Ein unplanmäßiger freier Vormittag, schönes Wetter mit viel (Gegen-)Wind. Leider sehr einsam mache ich meinen 3Std.-Lauf. Ist richtig gut gegangen!

27.03.2006

Matscho Ein denkwürdiges Wochenende! Die Temperaturen sind über 10°C gestiegen, Uschi Disl hat ihr letztes Biathlonrennen hinter sich gebracht (Schade!) und der Loddar (den Fußballer meine ich) startet jetzt auch in der M40-Klasse (wie ich). Am Sonntag habe ich mit den anderen Spargelsprintern so um die 17km gemacht. Wie so oft hat es bis 10:30 Uhr geregnet, aber sofort aufgehört, als wir gestartet sind. Haben sich der Wettergott und der "heilige Renner" versöhnt? Die Strecke war natürlich sehr matschig, daher auf Wunsch eines Mitläufers (das ist bei uns nicht negativ gemeint ;-) ) ein aktuelles Bild meiner Laufschuhe. Heute konnte ich endlich die langen Hosen im Regal lassen, und habe mich im kurzen Tight und Laufshirt auf meine 15km-Tempostrecke begeben. Mich hat der linke Oberschenkel schon am Sonntag gezwickt, das ist heute etwas schlimmer geworden. Ich bin dann nur 7km gelaufen, und habe die gesparte Zeit mit Eisbeuteln verbracht. Ich zitiere gerne kluge Menschen unserer Weltgeschichte (Lieblingszitat: "Entscheident ist, was hinten raus kommt" Dr. Helmut Kohl), und habe jetzt endlich ein Motto für unseren Lauftreff gefunden, als ich einen Film zum 40.Geburtstag von Loddar gesehen habe: "I hope, we have much lucky".

30.03.2006

"Much lucky" war die Woche nicht. Mein Oberschenkel macht Zicken. Heute war ich schmerzfrei, und habe mich dann zum Intervalltraining aufgemacht. Immerhin 15km und 8x2min. Sprints. Es tut zwar nicht weh, aber irgendetwas ist da noch nicht in Ordnung. Jetzt habe ich noch zwei "Pflichtläufe" und zwei "Kannläufe". In einer Woche geht die Reise in die Schweiz los. Zeit sich praktische Gedanken zu machen. Da hat jeder so eigene, teilweise intime, Dinge zu erledigen. Das fängt an mit der länge der Zehnägel, geht weiter mit der Scheuerfrage. Viele Langstreckenläufer scheuern sich einige Stellen während eines Wettkampfs auf. Die Innenseiten der Oberschenkel, die Achselhöhlen, die Brustwarzen und manche auch die Pobacken. Bei mir sind es nur die Brustwarzen, und das habe ich mit einer Art Leukoplastaufkleber gelöst. Die Kleidung muß natürlich auch passen. Ich habe eine Laufhose, die ich für Wettkämpfe schone. Die hat mich bei allen Marathons begleitet, und wird dies auch in Zürich tun, es sei denn, die Temperaturen sinken unter 6°C. Mein Shirt habt ihr oben schon gesehen. Darunter trage ich, je nach Wetter, ein normales (Funktions-)Unterhemd, ein Unterhemd mit Windstoppereigenschaft oder gar nix. Morgen hole ich mir noch einen Termin beim Frisör, nicht wegen der Optik, sonder wegen dem Schwitzen. Bei langen Haaren läuft mir, trotz Kappe, Schweiß in die Augen, und das ist sehr unangenehm! Was sonst noch zu klären ist, und die fehlenden Kleidungsstücke beschreibe und zeige ich noch in den nächsten Tagebucheinträgen.


02.04.2006

Frisch geduscht sitze ich jetzt vor meinem Tagebuch. Ein tolles Wochenende! Gestern habe ich meinen letzten Lalala gemacht. Mit dabei war Beate und Burkhard. Wir sind bei Beate in Thönse und Umgebung gelaufen. Die drei B's der Spargelsprinter hatten gutes Wetter, gute Strecke und, wie immer, gute Stimmung. Diese langen Läufe nicht allein machen zu müssen, ist für uns alle mehr als hilfreich. Ich finde den Teamgeist unseres Lauftreffs unheimlich Klasse. Erstes Thema heute morgen war Henning, der eben heute seine Berlinpremiere als Semimarathoni gibt. Nach den lockeren zwei Runden in Burgdorf habe ich dann auch einige motivierende Wünsche mit auf den Weg bekommen. Sicherlich wird keiner extra um 8:30Uhr am Sonntag aufstehen, um an mich zu denken, aber wenn sich die Spargelsprinter treffen, können sie noch über 15km "bei mir sein". In der Wettervorschau steht, daß es am Donnerstag in Zürich schneien kann, dafür soll aber der Wind weniger werden. Wenn die Temperatur über Null bleibt soll mir das recht sein.

04.04.2006

Wettervorhersage für Sonntag 09.04.2006: Zürich  7°C-13°C, Bewölkt, vielleicht etwas Niederschlag, leichter Wind. Bei starkem Wind habe ich heute nochmal einen taktischen Lauf über 16km gemacht. Bin voll im Zeit- und Pulsplan geblieben, auch der leichte Hagelschauer konnte mich nicht bremsen. Ich mußte zwar in langen Hosen auf die Piste gehen, doch mein cw-Wert hat sich durch den Besuch bei Rene (mein Frisör heißt wirklich so) deutlich verbessert! Bei der Formel 1 würde man sagen, daß das Qualifying gelungen ist! Am Donnerstag gegen 12Uhr werde ich den letzten Eintrag dieses Tagebuchs ins Netz stellen. Da wird es auch noch Bilder von den letzten beiden Kleidungsstücken geben. Im Moment sind die in der Waschmaschine. Wie wichtig Funktionswäsche ist, war mir schon vor diesem unsäglichen Trainingswinter klar. Deshalb pflege ich die auch selbst. Nach Gebrauch spüle ich sie gründlich mit klarem Wasser, und ein bis zweimal die Woche kommt sie in die Waschmaschine. Bei Feinwaschpulver und Sakrotanspülung wird sie nicht nur sauber, sonder erhält auch eine "Geruchs- und (Fuß-)Pilzprofilaxe". Nur nicht zu viel Waschpulver oder gar Weichspüler, den das zerstört die Funktionsmembran, und die aufsteigenden Dämpfe, die dann beim schwitzen entstehen, verursachen mit unter Übelkeit. So! Jetzt gehe ich Wäsche aufhängen... Bis Donnerstag

06.04.2006The End

Alles hat ein Ende, auch dieses Tagebuch. Um bei dem Vergleich mit der Formel 1 zu bleiben: Heute war kein Training, sondern eine "Installation-Lap". Einmal mit den Sachen laufen, die ich am Sonntag tragen werde. Kurze Strecke, kein Tempo, kein Schweiß. Seit dem 16.Januar habe ich in 51 Trainingsläufen 794km zurückgelegt. Dabei habe ich mich von 73kg auf 69kg "runtergespeckt", um mich jetzt mit Nudeln, Corny, Wasser und Apfelsaftschorle wieder auf 70kg zu bringen. Warum abnehmen, wenn der BMI eh auf 20 ist? Bei einem Laufschritt hat man ungefähr eine Belastung von 3G, also jedes Kilogramm Körpergewicht gesockserfordert einen Kraftaufwand, den man für 3kg benötigt. Über einen Marathon wird so aus einem Kilo zig Tonnen, die ich bewegen muß. Ich bin zwar nicht faul, aber bequem ... ;-)   Die restliche Wäsche hatte ich noch als Bild versprochen. Zunächst die Socken: Ich trage die RU3, die sind etwas dicker als die RU4, und dämpfen dadurch mehr (s.o.). Der große Vorteil ist aber die Membran, die für trockene Füße sorgt (Schweiß, Regen etc.), und verhindert Blasen. Warum auf den Laufsocken immer R und L steht weiß ich nicht. Vielleicht steht das für "Rennen und Laufen" oder es sind die Initialen des Erfinders (z.B. Rainer Lingemann), es kann auch was ganz anderes bedeuten. Ich wollte keine Reklame für PUMA machen, und habe mir für den Zürichmarathon die schweizer Version schenken lassen. So eine Kappe schützt mich hauptsächlich vor dem Schweiß, der bei mir die Angewohnheit hat, in die Augen zu laufen. Außerdem ist das ein Schattenspender und Sichtschutz. Wollen wir hoffen, daß das Tier kein lahmer Ochse, sondern ein wilder Stier ist!

El TorroSpargelsprinter  zur Homepage der Burgdorfer Spargel-Sprinter