Der Deister ruft

20.März 2004 hieß es für mich wieder ab, in die Berge. Für meine Verhältnisse ist der Springe-Deister-Marathon mit seinen 35m-Profil ein Bergrennen. Wie im letzten Jahr habe ich zu Beginn der Wettkampf-Saison, und als Marathonvorbereitung den anspruchsvollen Parcours in den kleinen Deister gewählt, und habe den Halbmarathon unter die Füße genommen. Das heißt, zwei Runden vom Sportplatz in Springe nach Avelsrode, dann hinter dem Wisentgehege hinein in den Wald, um nach dem Jagdschloss wieder an den Sportanlagen anzukommen.

Mit dabei, wie immer, meine persönliche Betreuerin, Petra. Leider konnte sie mir nicht bei der Kleiderauswahl helfen. Die Lufttemperatur sagte zwar :kurze Hose mit Weste, der Wind und die vereinzelten Regentropfen sagten :lange Hose und Windstopper-Jacke. Wie so oft im Leben ist der Mittelweg Gold, und bei Glücksspielen habe ich sowieso kein Glück. Viel zu warm eingepackt mache ich mich auf den Weg, um die „1:50“ in Springe zu knacken (Bestzeit im flachen -20km 1Std.38min.).



Kurz nach dem Start hatte sich das Wetter entschlossen, nicht zu regnen, doch auf dem kurzen nicht geteerten Wegstück gab es einige tiefe Pfützen. Gleich nach diesem Stück kommt eine kurze starke Steigung. Mein Tempotraining an den Autobahnbrücken hat offensichtlich gewirkt, denn der „Aufstieg“ ging wie Butter. Beruhigt habe ich mein Tempo langsam gesteigert, um auf einen 5min./km Schnitt zu steigern. So hätte es weitergehen können. Kaum hatte ich das zweite mal Springe verlassen, kam heftiger Wind auf. Rückenwind! Leider viel zu stark. Anstatt mich schieben zu lassen, musste ich bremsen, um nicht zu überpacen. Von da an war ich völlig aus meinem Rhythmus. Nach dem Anstieg zum Wisentgehege war ich ziemlich platt. Ein Mitläufer aus dem Harz (wo sind hier Berge?) gesellte sich zu mir, was mir eine willkommene Ablenkung brachte. Bei der nächsten Steigung musste ich ihn ziehen lassen. Die letzten eineinhalb Kilometer gingen bergab zum Ziel. Dadurch konnte ich mit meinem allgemein starken Endspurt noch ein bisschen Zeit gutmachen.

Im Ziel blieb die Stoppuhr bei 1Std.52min.57sec. stehen.

Bei dem routiniert organisiertem Lauf des LLG-Springe, endete der Wettkampf mit einigen Bechern warmen Tee und einem Plausch mit anderen Läufern in der Sporthalle.

Resümee: Perfekt organisierter Wettkampf, schwere Strecke, Bestzeit vom Vorjahr um 4min. Verbessert. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr!

Bernhard Helmdorf

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